Anklage gegen DE4-27737 wegen Bugusings

Geehrter Gerichtshof,
Ich klage hiermit DE-27737 wegen des Verstoßes gegen §4.1.2 - Bugusings an.²
Der entsprechende Bug wurde nach §4.1.1, §4.1.5 und §4.2 im Forum nach Rücksprache und Bestätigung der Administration gemeldet. (s. http://forum.stne.net/showthread.php...4513#post14513 )
Der Angeklagte besaß zu Beginn des laufenden Krieges 16 aktive Reikons. Im Verlaufe des Krieges wurden ihm 4 davon zerstört. Aktuell besitzt der Angeklagte 15 aktive Reikons. Nach einem Kommentar des Angeklagten im IGC in dem dieser erwähnte er würde Reikons aus der Phase holen hielt ich mit Proximo Rücksprache über die Möglichkeit eines Bugs diesbezüglich. Proximo bestätigte mir einen laufenden Extraktionsauftrag. Nach dem letzten Bugfix betreffend des Reikon-Limits hätte dem Angeklagten klar sein müssen, dass dies so nicht gewollt ist. Der Angeklagte hatte nach meinem Bugreport noch genug Zeit den Extraktionsvorgang abzubrechen. Der Angeklagte hat den Bugreport zeitnah zur Kenntnis genommen und im IGC kommentiert.

Closed for GH

zuständiger Richter Ivan

Urteil "Anklage gegen DE4-27737 wegen Bugusings"

Durch das besondere Interesse an diesem Fall, sowie erhaltene Drohungen für den Fall der Verurteilung von DE4-27737 übernimmt die Administration hiermit das Urteil dieses Falls und entbindet den Gerichtshof von den Konsequenzen dieser Entscheidung.

Um die Fragen über die Urteilsfindung gering zu halten, folgt eine komplette Begründung über die Urteilsfindung.

Nach Anklage gegen DE4-27737 wegen Bugusing wurde ein Review von Account DE4-27737 vorgenommen und folgends Problem festgestellt:

15 aktive Schiffe (Limitierung 5) des Typs (91) (Rai'Kon)

Erlangt wurden die Schiffe des Typs 91, welche gegen das Limit verstoßen haben, allerdings durch 2 verschiedene Wege:

Als Folge dessen wurde die Klage in Fall A und Fall B unterteilt.

Fall A, Schiffe aus "mittlerer Container"(Item 4001):
Erlangte Schiffe durch Container konnten eingelöst werden, trotzdem die Typen-Limitierung nicht eingehalten wurde.

Fall B, Schiffe aus "Phasenmutator"(Planetengebäude):
Dort hinterlegte Schiffe fallen Zeitweise aus allen Limitierungen, inklusive der Typen-Limitierung. Beim herausnehmen dieser Schiffe aus diesem Lager wurde nicht korrekt geprüft ob die Typen-Limitierung eingehalten wird.

Sowohl in Fall A und Fall B steht die Typen-Limitierung in Frage, welche zum genannten Zeitpunkt noch nicht im Datenblatt angezeigt wurde. Die Administration urteilt jedoch dass die Typenlimitierung dem Spieler durch Limits bei Kolonieschiffen und ehemals Schlachtschiffen sowie die Mechanik der Begrenzung allgemein bekannt ist. Auch wird beim Einlösen der Schiffspakte, mithilfe denen die Rei'Kon erworben werden kann, in der Fehlermeldung explizit erwähnt dass es eine allgemeine Limitierung für diesen Schiffstyp gibt und diese Erreicht wurde. Spieler DE4-27737 hat diese Meldung mehrfach gesehen und wusste schon daher darüber bescheid.

Beide Fälle wurden deshalb nach §4.1.2 Bugusing beurteilt, wodurch die Administration in beiden Fällen folgende Überlegungen vorgenommen hat:

a) Handelt es sich um einen Bug/Fehler oder ist dies eine anerkannte Spielfunktion von STNE, selbst wenn dies nicht beabsichtigt war.
b) War dem Spieler beim Auftreten des Fehler dies offensichtlich bewusst oder kann aus dem Verhalten nachvollzogen werden dass es sich um eine bewusste Ausnutzung handelt?
c) Hätte der Spieler direkt oder indirekt das Auftreten des Fehlers abwenden können?
d) Sind andere Spieler durch dieses Verhalten direkt oder indirekt zu Schaden gekommen?
e) Wie weit verbreitet ist die Ausnutzung dieses Fehlers unter allen Spielern von STNE.
f) Gibt es zusätzliche Einflüsse welche zu beachten sind?

Fall A:

Urteilsfindung:
a) Es handelt sich hierbei um einen klaren Fehler in STNE der inzwischen behoben wurde.
b) Durch die Spielzeit dieses Spielers kann als Gegeben betrachtet werden dass dem Spieler die Funktion dieser Limitierung bekannt war. Es ist nicht zweifelsfrei erkennbar ob dem Spieler zum Zeitpunkt des erstens Auftretens dieses Spielfehlers bewusst war, allerdings ist wahrscheinlich dass dies im Verlaufe der weiteren Ausnutzung immer mehr klar geworden ist.
c) Es bestand für den Spielern keine Möglichkeit das Resultat aus "Item 4001" zu wählen, womit nicht nachvollziehbar ist ob es sich um ein beabsichtigtes ansammeln von Schiffen über einer Limitierung handelt.
d) Der Einfluss ist nicht restlos klärbar. Ein Spielvorteil ist jedoch unbestreitbar.
e) Jeder Spieler der vor Behebung dieses Fehlers zahlreiche Kisten geöffnet hat ist mehr oder minder von diesem Fehler betroffen und so kann dies nicht auf einzelne Spieler oder Seiten beschränkt werden.
f) Es gab zum Zeitpunkt keine öffentliche Ankündigung welche die Funktion dieser Kisten im eingesetzten Fall beschreibt oder beschränkt.

Beschluss:
Im Fall A der Beschaffung durch "mittlerer Container" (Item 4001) befindet die Administration den Angeklagten für NICHT SCHULDIG.

Strafe:
Da auf NICHT SCHULDIG entschieden wurde, wird keine Strafe verhängt.

Zusammenfassung:
Dem Spieler war wahrscheinlich bewusst dass es dich um einen Spielfehler handelt, konnte diesen jedoch nicht verhindern oder direkt beeinflussen. Auch wenn andere Spieler durch diesen Vorteil möglicherweise im Nachteil sind kann bei einem nicht umgehbaren Spielfehler keine Bestrafung erfolgen.

Fall B:

Urteilsfindung:
a) Es handelt sich hierbei um einen klaren Fehler in STNE der inzwischen behoben wurde.
b) Durch die Spielzeit dieses Spielers kann als Gegeben betrachtet werden dass dem Spieler die Funktion dieser Limits bekannt war. Verstärkt wird dies durch den Kauf von gleichartigen Schiffen während sich gleiche noch in Phase befinden. Durch anschließendes Extrahieren sowie Aussagen im öffentlichen Chatprotokoll war dem Angeklagten die Limitierung offenbar bekannt und wird als Geständnis betrachtet. Auch wurden Hinweise anderer Spieler, welche diesen Fehler bestätigt haben, ignoriert.
c) Der Spielfehler wurde gezielt und bewusst hervorgerufen. Ausgenommen des ersten Auftretens liegt hier nicht nur absichtliche Ausnutzung sondern auch Versäumnis einer Bugmeldung an den Support vor.
d) Laut öffentlichem Chatprotokoll wurde war das Ziel die Verstärkung der eigenen Flotte um einen Konfliktgegner zu bekämpfen. Dies wird auch als erfolgreich betrachtet, da gleichartige Schiffe im Verlauf dieses Konflikts vernichtet wurden.
e) Es kann leider nicht nachvollzogen werden wie viele Spieler diesen Fehler bereits ausgenutzt haben. Im Sinne des Angeklagten wird hier von einer großen Anzahl von Spielern ausgegangen, selbst wenn dies nicht als wahrscheinlich gilt.
f) Durch den Spielfehler von Fall A ist der Spieler sich möglicherweise nicht über die Schwere dieses Fehlers bewusst gewesen. Nach schließen dieses Fehlers jedoch, und verbundenen News welche über diesen berichten, muss dem Spieler klar gewesen sein dass es sich hierbei nicht um eine gewünschte Funktion handelt.

Beschluss:
Im Fall B, "Schiffe aus Phasenmutator", befindet die Administration den Angeklagten für SCHULDIG IM SINNE DER ANKLAGE.

Begründung:
Durch Aussagen im öffentlichen Chat, Verhalten, vorherige Erfahrungen und Resultat geht die Administration von einer absichtlichen Ausnutzung dieses Verhaltens aus. Erschwerend ebenfalls vom Wissen über Existenz und aktiver Reproduktion dieses Spielfehlers. Mildernd wird bewertet dass lediglich zwei Schiffe des genannten Typs auf diese Weise beschafft wurden und der Einfluss auf das Spielgeschehen somit gering ist. Auch haben die beiden Schiffe im Kampfverlauf keine große Rolle für den Ausgang gespielt.

Strafen:
Spielsperre von 5 Tagen für Benutzer DE4-27737
Spielsperre von 20 Tagen auf Bewährung für den gesamten Account des Spielers DE4-27767

Optional:
Es steht dem Spieler offen zur Wiedergutmachung des Schadens alle bis auf 5 seiner Rai'Kon in Phase zu versetzen oder die entsprechenden Schiffe in Credits zurück zu tauschen. Als Resultat dieses Fairplays würden 3 Tage der unbedingten sowie 10 Tage der bedingten Strafe erlassen werden.

Die unbefristete Strafen betreffen lediglich den Benutzer DE4-27737, nicht den damit verbundenen Account.